Wozzeck-Variationen (Büchner, Berg, Schönberg)
Dialogsprechen der Klasse Alexandr Immer
Arie der Marie 02:10
MARIE
Und ist kein Betrug in seinem Munde erfunden worden« … Herr-Gott! Herr-Gott! Sieh‘ mich nicht an!
blättert weiter
»Aber die Pharisäer brachten ein Weib zu ihm, so im Ehebruch lebte. Jesus aber sprach: „So verdamme ich dich auch nicht, geh‘ hin, und sündige hinfort nicht mehr.“ « Herr-Gott!
schlägt die Hände vors Gesicht. Das Kind drängt sich an Marie.
Der Bub‘ gibt mir einen Stich in’s Herz. Fort!
stösst das Kind von sich
Das brüst‘ sich in der Sonne!
plötzlich milder
Nein, komm, komm her!
zieht das Kind an sich
Komm zu mir! »Es war einmal ein armes Kind und hatt‘ keinen Vater und keine Mutter … war Alles tot und war Niemand auf der Welt, und es hat gehungert und geweint Tag und Nacht. Und weil es Niemand mehr hatt‘ auf der Welt … « Der Franz ist nit kommen, gestern nit, heut‘ nit …
blättert hastig in der Bibel
Wie steht es geschrieben von der Magdalena? . . . »Und kniete hin zu seinen Füssen und weinte und küsste seine Füsse und netzte sie mit Tränen und salbte sie mit Salben.«
schlägt sich auf die Brust
Heiland! Ich möchte Dir die Füsse salben! Heiland! Du hast Dich ihrer erbarmt, erbarme Dich auch meiner!
Marie: Marianna Szivkova
Franz: Mókus Attila
Doktor: Goric Nika
Tambourmajon: Praßl Severin
Klavier: Greta Benini
Regie: Alexander Irmer
Operator: Martin Schneebacher
KUG Institut für Musiktheater
MUMUTH Studiobühne
Graz, 9.3.2012